Woohoo so lange her, dass ich hier was geschrieben habe!!! Ich war die letzten Jahre seit dem letzten Eintrag auch unterwegs, aber anscheinend habe ich „nur“ mein Tagebuch in Buchform geführt 🙂 Ok, ich bin wieder online!
Wo bin ich? Zweiter Tag in HCM Stadt, 23:15h, 27 Grad – ich sitze auf dem Balkon vom Hostel mit wunderschönem Ausblick auf die De Tham, also auf eine Straße im Backpackerviertel mit Motorroller- Geräuschen, Hupen, Hupen und Hupen. Dazwischen flackernde Lichter von Leuchtreklamen, Lampen und Bars, hängende Kabel, Wohnungen mit Bergen von Plastiksäcken auf dem Balkon, Pflanzen, Ventilatoren, schmale kleine und große Gebäude in unterschiedlicher Höhe. Ich bin im 2. Stock, unter mir kleine Läden, Essstände, ein Kiosk, Bars, Cafés und viele viele fahrende und stehende Motorroller. Das ist wohl der mit Abstand größte Unterschied zu meinen bisherigen Reisen. Es ist anstrengend, nicht nur die Geräuschkulisse und die Luft, sondern die Hektik und das nie Stillstehen und nie weniger werdende Aufkommen von fahrenden Vietnamesen. Das Laufen war anstrengend und auch wenn ich die Vorteile der großen Stadt genieße, so freue ich mich doch darauf, hier morgen wieder zu fliehen. Ich hatte gedacht, ich kenne mich aus im Überqueren von Straßen, war ich doch in Kairo und Indien, aber weniger die Autos und Busse, vielmehr die – man ahnt es schon – Mopeds machen meinen Füßen Angst. Links und rechts, quer durch, egal ob grün oder rot, keine Ampel, Zebrastreifen oder nicht, selbst auf Fußwegen habe ich die Flucht unter Bäume gesucht.
Das war Anlass genug, selbst aufs Moped zu steigen, nicht zum Fahren, ich habe spontanen eine Tour gebucht und saß hinten drauf. Verständlich wird dann schon, warum es so viele davon gibt – 8 Millionen hier, wurde mir gesagt. Es ist der schnellste Weg um vorwärts zu kommen, selbst fahren würde ich hier nie und auf den Moped-Taxis saß ich auch noch nicht. Abends mit 40km/h durch Saigon auf dem Moped, irre, schön, verrückt, schnell und gefühlt immer knapp vorbei an den anderen Mopeds. Mit Stops in District 4, 5, 6, 7 und 8, vom Chinatown über das hochmoderne Viertel der Expats bis hin zum District der besten Desserts. Hier bin ich in District 1, der Touristen-und Geschäftsbezirk. Insgesamt gibt es 24 in HCMC, es ist so riesig!! Die Tour war super und ging viel zu schnell vorbei und ich bin so satt, von vietnamesischen Pancakes, Milk Apples, Zuckerrohrdrink und Pudding.
Und vorher habe ich einen „Spaziergang“ durch Old Saigon gemacht, 5h für eine gefühlte Ministrecke, aber dafür mit schönen Ecken und natürlich den obligatorischen Sehenswürdigkeiten wie der Notre Dame (hatte leider zu), dem alten Post Office und dem Reunification Palace, daneben habe ich die Stunden mit Verschnaufpausen in klimatisierten Shoppingmalls, Cafés, einer Bäckerei, einem Juice Shop, einem Restaurant, einer Buchhandlung… vorbei am Theater, am Fluß, an Hotels, an Straßenverkäufern, durch den Park und stehend zwischen Baustellen verbracht. Beim Laufen fällt auf, dass man sich einfach mal auf der falschen Seite befinden kann. Also nicht wirklich falsch, nur kommt man nicht mehr auf die gegenüberliegende Seite bzw. hat keine Lust, sich mal wieder durch die fahrenden Massen zu begeben. Oft genug muss man es doch und wie gesagt, es ist jedes Mal wieder eine kleine oder große Herausforderung 😉
Und die letzten „Tage“? Ich war in einer Bar, die genau gegenüber der Buffalo Bar ist, in der ich fast genau vor 5 Jahren war, war mit Kanadiern feiern, habe auf einer der zahlreichen hell erleuchteten Rooftopbars den Blick auf Teile der Stadt mit glänzenden Fassaden der Hochhäuser genossen, vietnamesischen Kaffee mit gesüßter Kondensmilch und die Biere Saigon und Tiger getrunken, Pho gegessen, Pandana Pudding und Green Tea Kit Kats probiert und versucht, mich zurechtzufinden. Wie schon gesagt, morgen fliehe ich aufs „Land“, auf ins Mekong Delta mit einem Bungalow am Fluss, wahrscheinlich Ruhe und Natur und ohne Mopeds 😉