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Happy Days – vom Streetfood zur Top of Hanoi

Die Reise neigt sich dem Ende zu und was gibt es besseres als ein Abschluss mit Mojito in der Bar „Top of Hanoi“! Die letzten Tage waren so vielfältig und sie gingen mal wieder viel zu schnell vorbei!

Jetzt bin ich in Hanoi, meiner letzten Station und habe gestern den Ausblick im 65. Stock vom Lotte Tower aus genossen. Nach einem Tag Gewöhnung an das hektische Stadtleben habe ich wieder gelernt, die Straßen zu überqueren, Händler abzuwinken, ein Taxi zu rufen und mich einigermaßen zurechtzufinden. Ich habe das Old Quarter durchstreift, viel Kaffee getrunken und liebe inzwischen Kaffee mit gesüßter Kondensmilch und Eiswürfeln. Ich habe Frauen bei Tai Chi am See beobachtet, beim Golf spielen mit Federbällen, wieder Tempel und Pagoden besucht, einen versteckten Tempel gefunden, im Hoa Lu Gefängnis Geschichte gesehen, eine Massage genossen und mit Studenten eines Englisch Kurses ein Interview auf Video festgehalten, zwei neue Facebook Freunde bekommen und vietnamesische Wörter gelernt. Ich habe Banh Mi, Wonton Nudeln, Salat getarnt als teures Gemüse mit Soya-Soße, Früchte, Reis-Eis und frittierte Süßigkeiten gegessen; gelernt, dass vegetarisch nicht gleich vegetarisch ist und erfahren, dass es hier 4D und 5D Kinos gibt.

Heute also wirklich letzter Tag. Ich saß eben noch in Hanoi am Gate 36 und hatte auf Wifi gehofft. Das gibt es, nur leider funktioniert es nicht… Heute morgen bin ich mit Na von Hanoifreetourguides unterwegs gewesen. Wir sind mit dem local Bus gefahren und haben Pho gegessen. Mein mehrmaliges Fragen nach Orten außerhalb des Old Quarters hat leider keinen Erfolg gebracht. Wir sind nicht weit rausgekommen. Ihre Antwort war leider immer „that’s too far, you can’t reach it,…“ sehr enttäuschend, gerade deshalb fand ich die Idee doch so toll, mit Studenten aus Hanoi unterwegs zu sein. Mhm… naja auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass man im Bus seinen Rucksack nach vorn trägt und in jedem 7.000VnD bezahlt, sobald man in einen anderen Bus umsteigt, wieder 7.000VnD. Das war etwas ungünstig, wir haben drei Busse genommen, nicht viel mehr hätten wir fürs Taxi bezahlt. Besonders komisch, da zwei Vietnamesen uns andere Busse vorgeschlagen hatten, die direkt dahin fahren, mhm… Naja, wir sind dann im Temple of Literature gelandet und haben im Anschluss Kaffee getrunken. Ich glaube sie mochte mich nicht oder hatte keine Lust auf meine Fragen (ich hatte versucht, endlich mal n bisschen echte Konversation zu führen mit Diskussionspunkten und nicht wie üblich Fragen, wie „Where are you from, how long have you been in Hanoi, where have you been in Vietnam…“ zu beantworten. Gut, das hat nicht funktioniert 😉 Ab aufs per Über bestellte Moped zum Vietnamese Women’s Museum… 4 Stunden später: es ist 17:00. Ups – ich bemerke, dass der Plan mit noch ein Kaffee trinken, Souvenirs shoppen und Buch lesen mal wieder nicht aufgeht… also schnell rein zum Supermarkt, was kaufen, beim ersten ATM vor verschlossenem Tor stehen, beim Zweiten kein Geld bekommen und dann beim Dritten bei der Citybank ganze 60.000VnD Gebühren bezahlen, Kindern bei der Probe des Tanzes zum morgigen Earth Day zusehen, durch die Mopeds schlängeln, durchatmen, Backpack nochmal auf- und zumachen, frittierte Schweinestücke essen, Pass nehmen, Homestay bezahlen, mit dem Neffen unterhalten, zum 100sten Mal checken, dass ich alles habe, Backpack in den Kofferraum vom Auto werfen, einsteigen, Schuhe zubinden, durchatmen, noch einmal durch Hanoi fahren, zum Check-In gehen, Gepäck aufgeben, durch die Security und Immigration, zum Gate, noch die letzten Dong im Souvenirshop ausgeben, am Gate warten, in den Flieger einsteigen und… jetzt sitze ich hier, in der B777-300, Platz 20K, draußen sind 25 Grad, gleich gehts los… 
Solltest Du noch Leselust haben, hier noch der Schnellablauf der letzten Tage 🙂


In Dalat habe ich gewundene Treppen rund um das Crazy House bestiegen, meinen Mund beim Staunen über die Vielfältigkeit der Architektur kaum zubekommen, die größte Dalat-Weinflasche photographiert, fand mich wieder zwischen Selfiesticks im kitschigen Flowergarden, habe eine Fahrt in der Cinderella Kutsche und dem Plastikschwan freundlich abgelehnt und mich im Labyrinth der Maze Bar verlaufen.

Ich war in der Laternenstadt Hoi An, habe liebe Menschen kennengelernt, in Homestays geschlafen, lokale Gerichte (White Rose, Cao Lau) an Straßenständen und bei Sternenköchen probiert, mich mit Seide eingekleidet, Tempel und Pagoden besichtigt, aufdringliche Verkäufer abgewehrt und bei vietnamesischen Studenten als Smoothie-Testerin erprobt. Ich habe mich in Reisfeldern verfahren und Wasserbüffel begrüßt, habe schrecklich einsame Resorts am Strand gesehen und noch einen schönen Fleck am Strand entdeckt und mit den Wellen getanzt. Das Mädchen, was mir ihr Bad in ihrem Haus anbot, fragte mich, ob ich alleine reise und sagte dann: „Happy Days“ und lächelte. „Warum?“ „Because you can do what you want“ Stimmt 🙂


In Hue habe ich den Komplex der kaiserlichen Zitadelle durchstreift, mich durch Mopedfahrer gekämpft, im Supermarkt Lotus-Samen, Soyanüsse, green tea chocolate und seaweed für unterwegs gekauft, mir auf dem lokalen Markt die Nase zugehalten und den Trubel aufgesogen.


In Ninh Binh lag ich in Hängematten vor Bambus Bungalows umgeben von Karstbergen, hatte das erste Mal Regen, konnte frische Luft auf dem Moped einatmen, habe die größte Pagode in Vietnam besucht, fand mich inmitten von Vietnamesen wieder und wurde zum beliebten Photoobjekt, war in Höhlen, habe Hochzeitspäärchen beim Shooting bestaunt, goldene Buddhas angeschaut, Stäbchen am Altar für Glück im neuen Jahr entzündet und die wahnsinnig schöne Aussicht genossen. Konnte mich ewig nicht zur Weiterfahrt entschließen und wurde überredet zum Bleiben, habe mit Schülern englische Konversationen geführt, neue Menschen getroffen, in der Olala Karaoke Bar wunderschön mit Vietnamesen und Deutschen Lieder geträllert, die Biersorten Tiger, Saigon und 333 probiert und mich schweren Herzen zum zweiten Mal vom Nguyen Shack verabschiedet.


Mit der Idee im Kopf, auf ein Boot ohne Touristen zu kommen, bin ich nach Halong City gefahren, das Unternehmen ging gründlich in die Hose. (Wenn man nicht auf die Boote mit Touren inklusive Bus aus Hanoi will, die alle fast gleichzeitig ankommen und mit engem Zeitplan die Buchtumseglung, Höhlenbesichtigung, Thai Chi, Kochkurs und Kayak all in one anbieten, sondern sich auf eigene Faust nach Halong City begibt, sieht man, was damit passiert. Ein öffentlicher Fähranleger für local boats existiert nicht mehr, stattdessen steht da ein schwimmendes Hotel mit privatem Anleger. Wo vorher die Strände 1 und 2 waren (ja sie heißen wirklich so) gibt es jetzt Absperrungen und Leinwände mit Hochglanzphotos. Was wird gebaut? Ein Amusementpark! Schon jetzt gibt es Konstruktionen, die eher an den Hamburger Dom erinnern, als an die bekannte Halong Bay. So sieht es hier aus und wird in Zukunft noch schlimmer… und Plastik an Plastik sammelt sich bereits im Wasser. Inzwischen gibt es einen neuen Anleger, der angeblich auch lokale Boote hat, von da aus kann man in die Bucht und dann rein ins Wasser und das sehen, was ich jetzt zwischen Bauzäunen wenigstens erahnen kann, was schon aus der Ferne so spektakulär und wunderschön aussieht.)
Dafür habe ich Anna kennengelernt, wir sind im local Bus für 0,28€ gefahren, haben mit einem Fischer Reiswein getrunken, auf der Straße beim Bier einen Englischkurs improvisiert und uns im Lokal mit Vietnamesen mit Mimiken und Gestiken unterhalten, die mit uns ihr Essen geteilt und Reiswein aus Kanistern angeboten haben. Im „Hotel“ habe ich im Keller geschlafen und konnte Ameisen beim Krabbeln beobachten.

Soviel, was ich gesehen und erlebt habe, soviel, was ich zeitlich nicht geschafft habe und noch gern gesehen hätte. Ich bin gewandelt zwischen Welten, als Backpacker im Sleeperbus ohne Schlaf und unschönen „Rastplätzen“, mit Essen teilen mit Vietnamesen in lokalen Imbissen und mit Reiswein anstoßen, auf Bordsteinen Kaffee trinken, in Schlafsälen mit Travellern die lauten Straßen ausblenden, auf dem Moped, auf dem Fahrrad, zu Fuß mit Flip Flops durch Reisfelder, über Märkte, auf Bergen, in Höhlen, auf Asphalt unter Kabeln, zwischen Müll und Nahrungsresten, knapp vorbei an Bussen, Autos, Mopeds und Rickshaws, barfuß in Bussen, Pagodas und Häusern. Auf der anderen Seite im Taxi, im Luxuskaufhaus, im Hotel mit TV und Wasserkocher, in der Cocktailbar auf der Terasse im 65. Stock, bei der Massage, bei der Anprobe von Seidekleidern. Du kannst alles haben, alles sein, für Essen 0,50€ oder für einen Cocktail 10€ ausgeben. Die Flip Flops gehen immer. Ich werde vor allem wegen meiner hellen Hautfarbe überall reingelassen, wegen meinen Augen fotografiert, wegen meinem Reichtum von vielen Händlern an der Straße angesprochen, von manchen nett begrüßt, von Kindern angelächelt und habe nicht nur verschiedene Welten gesehen, sondern auch erlebt und gelebt. Schlussendlich ein absolutes Privileg mit allen Vor- und Nachteilen. Ich könnte noch soviel schreiben… und habe noch so viele Anekdoten zu erzählen über Traditionen, das Leben im Jetzt, Verhaltenstipps für Reisende und und und… Am lebendigsten wird das beim Selbst Erleben oder ihr fragt mich und ich plaudere sehr gern 🙂

Von Verkostungen und Zwischenfällen

Meine Reise von Ho-Chi-Minh-City ins Mekong Delta und nach Dalat in Tagebuchform 🙂

 08.03., HCMC

Zum Frühstück gab es in der Bäckerei Sandwich mit Schinken und ein eclairs, dazu 4-layered coffee. Ich vergesse leider immer, dass es hier jeden Kaffee in hot und ice gibt, hab nicht aufgepasst und mit Eiswürfeln bekommen, war trotzdem lecker 🙂 Bei den Travel Agencies hab ich nach Möglichkeiten gefragt, nach Can Tho zu kommen. Die dritte ist es dann geworden – für 180.000VND (7,50€) alles zusammen. Also mit Tasche und Backpack aufs Moped und anstrengendem Muskelaufbau beim nach vorne lehnen aus Angst, hinten überzukippen…dann Umstieg an der Haltestelle – kleine Randbemerkung: mit dem ausgestreckten Arm und der Hand nach unten winken bedeutet „folge mir“, ich dachte es heißt warten 😉 Mit der zugesteckten Fahrkarte in der Hand in den Minibus und zur großen Bushaltestelle, dann Warten (irgendwann hab ich dann auch das System verstanden) und 30 Minuten später Schuhe aus und in den Plastikbeutel und ich liege im Schlafbus, klimatisiert, gratis Wasserflasche, Wlan und Musik. Man sollte nicht zu groß sein, dann wirds sehr eng. Nach 1 1/2h sind wir plötzlich zum Stehen gekommen und hatten einen unerwarteten Zwischenfall, erst heftiger Streit und dann hat von außen n anderer Fahrer das Fahrerfenster von unserem Bus zertrümmert 😳 Dann draußen weitere Diskussion, aber alle sind drin geblieben, also ich auch. Aber alles gut, hatten eine Pause und dort den Bus gewechselt, alle waren sehr hilfsbereit, eine Vietnamesin hat sogar deutsch gesprochen und ich liege im nächsten Bus 😊

 
09.03., Mekong Delta

4:45h aufgestanden, 5:30 mit dem Boot raus zum Floating Market den Händlern beim Alltag zugeschaut. Wir waren gegen 6 dort und der große Trubel vorm Morgen war schon vorbei, komplett andere Zeiten hier, Berge an Früchten auf großen und kleinen Booten, eine Pho vom einen Boot, den Kaffee vom anderen Boot gekauft, so ist das vietnamesische Frühstück 🙂 Gegen 9 hab ich mich spontan der Fahrradtour angeschlossen – die Schule, die Pagoda, eine Töpferei, eine Reis- und Reisweinfabrik mit Verkostung besucht und dann noch alleine rumgeradelt. Kinder rufen „Hello“ und geben dir High Five, an einer neu gebauten Brücke lassen sie Drachen steigen. Der Weg zurück war nicht ganz so leicht, war doch immer der Fluß im Weg und ich auf der falschen Seite. Es sind 30Grad, langsam wird es dunkler und die Moskitos sind aggressiv 🙂 Zum Abschluss des Tages gibt es den Cocktail „Crazy Coconut“ Reiswein mit Limette und Kokosnusssaft in der Kokosnuss, yihah!

 10.03., Mekong Delta

Heute habe ich den ganzen Tag so verbracht, wie man es öfter tun sollte: Rumliegen, heißen Kaffee trinken, Frühstücken, Buch lesen, Mango Shake trinken, Früchte essen, Photos machen, Tagebuch schreiben, Eis-Kaffee trinken, Natur bewundern, Reis mit Fisch essen, mit Backpackern und dem Personal plaudern, eine Fischmassage machen, Moskitos verscheuchen, mit den Hunden spielen, Wasser trinken. Der Abschied vom Mekong Delta fällt schwer, es war einfach nur super entspannend, unvorstellbar schön mit Obstplantagen, Palmen, Fluss, Bambushütten, Hängematten, super netten jungen Vietnamesen, ein Restaurant mit Bar und viel Nix Tun. 19:45 kommt das Taxi, 20:30 fährt der Bus. 

 

11.3.2017, Morgens 5:34

Eigentlich freut man sich ja, wenn eine Fahrt kürzer ist als erwartet, aber nicht, wenn man den Nachtbus nimmt und auf Schlaf hofft 😉 Wir sind zwei Stunden zu früh angekommen. Mit dem Motorroller in Flip Flops mit Jacke bei echter Kälte (9Grad?) zum Hotel, warum habe ich ausgerechnet jetzt ein Hotel gebucht, dass noch nicht geöffnet ist. Zum Glück wurde nach mehrmaligem Klingeln die Tür geöffnet und ich habe keine Ahnung, wie lange ich warten muss. Ich bin in den Highlands in Dalat und langsam wird es hell. Wieder der Liegebus, oben rechts am Fenster. Den Plan mit Stops hätte ich vorher gern gehabt, gerechnet hatte ich mit einer Pause nach 2h und den Rest der Tour ohne Stopp mit durchgängigem Schlaf…ja genau… erster Stopp war 00:47, die nächsten um 2:00, 3:00 und 5:30, plötzlich waren wir da. Man ist ja schon relativ abgehärtet durch die ganzen Reisen und freut sich, dass trotz des Nichtverstehens der Sprache (keiner konnte Englisch) alles geklappt hat und der Bus auch in der Pause nicht ohne mich gefahren ist 🙂 Schlafen konnte ich immerhin insgesamt bestimmt 3h.

7:30 ich sitze inmitten von Vietnamesen im gefüllten Vinh Loi und esse Pho Bo (Rind) für 30K VnD. Jede Pho, die ich bisher gegessen habe, ist anders, verschiedene Nudeln, verschiedene Brühe. 8:19 ich bin wieder vor dem Hotel, das Zimmer ist noch nicht fertig, mein Backpack steht drinnen in der Ecke, ich melde mich für die Secret Tour an, Start: 8:30. 

 
19:27 wir sind zurück von der Tour. Es war super interessant, auch schon deshalb, weil man nicht wusste, wo es als nächstes hin geht. 11 Gäste im Minivan plus Fahrer und Guide. Erster Stop: Foodfarm mit Krokodilen, Rehen, Stachelschweinen, Skorpionen, Mäusen, Krabbeltieren und zu probieren gab es Reiswein und Grashüpfer, klein und geröstet mit Dip…hab ich probiert und wenn man nicht das Tier – so wie es ist – auf dem Holzstocher aufspießt und in den Mund steckt, wüsste man nicht, was man isst. Es schmeckt chrunchy, aber eins reicht auch erstmal… Weiter zum Markt, nicht weniger „gewöhnungsbedürftig“ mit Fleisch bzw. allem, was ein Schweinen und Rindern so dran ist, ausliegend auf den Holztischen zum kaufen. Vom Geruch nicht zu reden, Luft anhalten… und ehrlich gesagt, habe ich Abstand gehalten, das ist so gar nix für mich. Weiter ging es zu den Elephant Waterfalls mit bombastischem Ausblick hinter dem Wasserfall auf glitschigen Steinen und natürlicher Sprühdusche 🙂 Ein kurzer aber heftiger Zwischenfall am Eisstand, nicht 10m von uns: plötzlich ist ein Typ in den Laden gerannt, hat eine Machete geholt und ist auf einen anderen losgegangen, 3 Leute haben ihn überwältigt, ich habe großen Abstand genommen. Einigermaßen erholt vom Schock haben wir mit Pho und vielen unbekannten, sehr leckeren Früchten unseren Hunger gestillt Dann ging es noch zur Seidenfabrik, Kaffeeplantage und in ein Dorf. Puh, was für ein Tag! Zu fünft sind wir dann in Dalat noch was essen und trinken gegangen.

 
01:02 Ich bin im Hotel und gehe ins Bett 🙂 

Chào Ho-Chi-Minh-City!

Woohoo so lange her, dass ich hier was geschrieben habe!!! Ich war die letzten Jahre seit dem letzten Eintrag auch unterwegs, aber anscheinend habe ich „nur“ mein Tagebuch in Buchform geführt 🙂 Ok, ich bin wieder online! 

Wo bin ich? Zweiter Tag in HCM Stadt, 23:15h, 27 Grad – ich sitze auf dem Balkon vom Hostel mit wunderschönem Ausblick auf die De Tham, also auf eine Straße im Backpackerviertel mit Motorroller- Geräuschen, Hupen, Hupen und Hupen. Dazwischen flackernde Lichter von Leuchtreklamen, Lampen und Bars, hängende Kabel, Wohnungen mit Bergen von Plastiksäcken auf dem Balkon, Pflanzen, Ventilatoren, schmale kleine und große Gebäude in unterschiedlicher Höhe. Ich bin im 2. Stock, unter mir kleine Läden, Essstände, ein Kiosk, Bars, Cafés und viele viele fahrende und stehende Motorroller. Das ist wohl der mit Abstand größte Unterschied zu meinen bisherigen Reisen. Es ist anstrengend, nicht nur die Geräuschkulisse und die Luft, sondern die Hektik und das nie Stillstehen und nie weniger werdende Aufkommen von fahrenden Vietnamesen. Das Laufen war anstrengend und auch wenn ich die Vorteile der großen Stadt genieße, so freue ich mich doch darauf, hier morgen wieder zu fliehen. Ich hatte gedacht, ich kenne mich aus im Überqueren von Straßen, war ich doch in Kairo und Indien, aber weniger die Autos und Busse, vielmehr die – man ahnt es schon – Mopeds machen meinen Füßen Angst. Links und rechts, quer durch, egal ob grün oder rot, keine Ampel, Zebrastreifen oder nicht, selbst auf Fußwegen habe ich die Flucht unter Bäume gesucht.


Das war Anlass genug, selbst aufs Moped zu steigen, nicht zum Fahren, ich habe spontanen eine Tour gebucht und saß hinten drauf. Verständlich wird dann schon, warum es so viele davon gibt – 8 Millionen hier, wurde mir gesagt. Es ist der schnellste Weg um vorwärts zu kommen, selbst fahren würde ich hier nie und auf den Moped-Taxis saß ich auch noch nicht. Abends mit 40km/h durch Saigon auf dem Moped, irre, schön, verrückt, schnell und gefühlt immer knapp vorbei an den anderen Mopeds. Mit Stops in District 4, 5, 6, 7 und 8, vom Chinatown über das hochmoderne Viertel der Expats bis hin zum District der besten Desserts. Hier bin ich in District 1, der Touristen-und Geschäftsbezirk. Insgesamt gibt es 24 in HCMC, es ist so riesig!! Die Tour war super und ging viel zu schnell vorbei und ich bin so satt, von vietnamesischen Pancakes, Milk Apples, Zuckerrohrdrink und Pudding. 

Und vorher habe ich einen „Spaziergang“ durch Old Saigon gemacht, 5h für eine gefühlte Ministrecke, aber dafür mit schönen Ecken und natürlich den obligatorischen Sehenswürdigkeiten wie der Notre Dame (hatte leider zu), dem alten Post Office und dem Reunification Palace, daneben habe ich die Stunden mit Verschnaufpausen in klimatisierten Shoppingmalls, Cafés, einer Bäckerei, einem Juice Shop, einem Restaurant, einer Buchhandlung… vorbei am Theater, am Fluß, an Hotels, an Straßenverkäufern, durch den Park und stehend zwischen Baustellen verbracht. Beim Laufen fällt auf, dass man sich einfach mal auf der falschen Seite befinden kann. Also nicht wirklich falsch, nur kommt man nicht mehr auf die gegenüberliegende Seite bzw. hat keine Lust, sich mal wieder durch die fahrenden Massen zu begeben. Oft genug muss man es doch und wie gesagt, es ist jedes Mal wieder eine kleine oder große Herausforderung 😉


Und die letzten „Tage“? Ich war in einer Bar, die genau gegenüber der Buffalo Bar ist, in der ich fast genau vor 5 Jahren war, war mit Kanadiern feiern, habe auf einer der zahlreichen hell erleuchteten Rooftopbars den Blick auf Teile der Stadt mit glänzenden Fassaden der Hochhäuser genossen, vietnamesischen Kaffee mit gesüßter Kondensmilch und die Biere Saigon und Tiger getrunken, Pho gegessen, Pandana Pudding und Green Tea Kit Kats probiert und versucht, mich zurechtzufinden. Wie schon gesagt, morgen fliehe ich aufs „Land“, auf ins Mekong Delta mit einem Bungalow am Fluss, wahrscheinlich Ruhe und Natur und ohne Mopeds 😉