Hey! Mein Gepäck ist da! Am Donnerstag kam es endlich an, verpackt in Plastik und kaum wieder zu erkennen, aber alles ist noch da und nichts kaputt. Kaum zu glauben, diese Auswahl an Kleidung und so!… Achja meine Packkünste sind ja auch mal schräg, anscheinend habe ich eine Tasche vertauscht, denn statt Duschgel habe ich jetzt drei Pinzetten, zwei Nagelscheren und 4 Kämme!? Das nenn ich mal clever, könnte ja was verloren gehen… Achja, ich bin umgezogen, am Montag Morgen ging es ins Hotel Pinocchio, da wohnen bereits Leute, die ich kenne und es ist mit 80,- nicht viel teurer (zumal das Essen nicht so toll war im Haus), hat kostenlos Wasser, eine Küche, eine Hängematte vor meinem Zimmer, eine Terasse (also ein Dach…) mit Ausblick und ich hab ein eigenes Bad mit funktionsfähiger Dusche mit Wasser!!! Juhu 🙂
Am Freitag meinte mein Lehrer, dass es eine riesige Fiesta geben wird. Zum Einen, weil es der Tag der Liebe ist und zum Anderen, weil die San Pedro School ihr 17 jähriges Bestehen feiert. Ja cool, denkt man da, wir (Abdul, mein Zimmernachbar und ich) haben der Familie Bescheid gesagt, denn alle waren eingeladen und wir sind um 7 zur Schule. Es war keiner da… Also es hieß, um 7 gehts los. Na gut, wir saßen dann (inzwischen zu viert) rum, die Familie kam dann auch noch und setzten uns an den großen langen Tisch. Zum Glück setzte sich Dave noch dazu, leider kam sonst keiner mehr an unserem Tisch. Das war vielleicht ein komischen Gefühl: 5 Leute an einem attisch für ca. 12 und keiner redet. Wir haben es immer mal wieder versucht, aber unsere Familie ist so schüchtern und hat immer nur genau eine Frage beantwortet und danach herrschte wieder Stille… Das Essen war super, kurz danach sind die ersten Leute komischerweise schon gegangen, unsere Familie dann auch, dann wurde die Musik aufgedreht, ein paar Leute haben Salsa getanzt und gegen halb 9 war fast keiner mehr da. Wir sind dann noch ins Zoola, weil da eigentlich immer was los ist, da waren aber nur zwei Leute und der Barkeeper, für mich gab es einen Daiquiri mit Extra Shot zur happy Hour und wir saßen am
Pool mit Blick auf den See und fast Vollmond in der Dunkelheit. Nebenan wollten Leute uns für das Lagerfeuer begeistern, wir sind dann auch hin, aber da saßen kaum 5 Menschen um einen kleinen brennenden Holzhaufen herum. Nunja, so ganz überzeugt hat uns das nicht… Auf dem Rückweg haben wir uns nochmal die Schule angesehen, auf der Tanzfläche tanzte ein Lehrer Breakdance, die anderen saßen halb betrunken am Tisch, sonst war keiner mehr zu sehen… Soviel zu der riiieeesenfiesta… Achja, warum war sonst nix los am Valentinstag trotz groß angekündigter Festivitäten? Die Polizei war in der Stadt und überall standen einige Pickups und Polizisten mit Gewehren rum, wie die Leute meinten, haben sie auf Drogen kontrolliert… und da ist es auch kein Wunder, warum einige CafĂ©s dann keine Gäste hatten…
Heute ist übrigens Sonntag und gleich Mitternacht, bereits das zweite Wochenende ist gleich vorbei und morgen geht die Schule wieder los. Ich fühle mich wie ein Schüler und habe heute zwar 4 Stunden an meinen Hausaufgaben gesessen und versucht, zu wiederholen, was ich letzte Woche gelernt habe, aber es fühlt sich an, als hätte ich nichts für die Schule gemacht.
Gestern bin ich mit der Lancha nach San Marcos getuckert und dafür wurden mir 15 Quetzales abgezockt, obwohl es (wie ich bei der Rückfahrt erfahren habe) nur 10 kostet. San Marcos war wunderbar. Anders als San Pedro, relaxter und nicht so eine Partystadt, eher ruhiger und sehr viel spiritueller. An jeder Ecke gibt es Massagen und Yoga Retreatments und Kurse und Energieballs an der Straße zu kaufen. Durch Zufall habe ich den Nationalpark gefunden, also besser gesagt, die eingezäunte Landschaft am Hügel. Vollbepackt und null vorbereitet habe ich den Berg erklommen. Na gut, so steil war es nun auch wieder nicht, aber rutschig und wie gesagt, mit einer vollbepackten Tasche nicht wirklich einfach. Der Ausblick auf den See und die Landschaft dazu mit Sonnenschein und Schmetterlingen um Dich herum war ein Traum. Ich war fast allein, kaum Menschen und wenn Du so im Gras sitzt mit diesem Ausblick, wird dir erst wieder bewusst, wie schön und großartig es ist, hier zu sein und das genießen zu können…
Was allerdings wieder sehr typisch für mich mit meiner großartigen Orientierung ist und war: in einem eingezäunten Gelände habe ich mich so verlaufen können, dass ich am Ende an einem privaten Haus am anderen Ende der Stadt rauskam und fast im Wohnzimmer eines Privathauses stand… Zum Glück war die Tür zur Straße offen und ich konnte, glaube ich, unbemerkt vom Gelände gehen. Ich fand es eigentlich ganz clever, dass am Eingang zum Park (25 Qtz.) eine Liste lag und ich meinen Namen hinterlassen habe und dachte, dass man dann im Falle eines nichtzurückkehrenden Touristen nochmal im Gelände suchen kann. Also bin ich wieder den ganzen Weg außen herum zurückgelaufen, um wenigstens zu sagen, dass ich nicht mehr im Park bin, zumindest hätte es ja sein können, dass die Liste dafür da war. Nun ja, war sie nicht. Ich wollte erklären, dass ich außen herum gelaufen bin, sie haben mich nicht verstanden, sie wollten mir ein Ticket verkaufen, ich habe auf meinen Namen gezeigt, sie haben mich nicht verstanden… Nach 5 Minuten bin ich gegangen… ohne, dass sie etwas verstanden hatten.
Kurz noch die Delikatessen der Woche: wir haben arroz con leche (süßer heißer Milchreis zum trinken im Pappbecher) an der Straße getrunken, welcher lecker, aber auch sehr süß war. In unserer Famile gibt es den neuen Verkaufsschlager „Chocobanana“ und ich hab sofort eine für 1 Qtz. gekauft. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber sehr interessant. Es war eine tiefgefrorene Banane, die in heiße Schokolade und dann in Nüsse getaucht wurde. Fertig ist der Snack. Abdul und ich haben dann später im Haus noch welche gemacht (und am nächsten Morgen bezahlt.)
In einem Eisshop habe ich Eis gekauft, es sollte Mango sein und sah aus wie Softeis, war aber eher wie gefrorener Pudding und nach Mango hat es auch nicht geschmeckt. Fast täglich kaufe ich für 8 – 10 Qtz. einen Licuado am Markt mit entweder Joghurt oder Wasser (frisch gepresste oder gemixte Früchte), der schmeckt super und belohnt den Aufstieg zum Markt oben in der Stadt. Mit dem Park daneben vor der Kirche und der Bank im Sonnenschein ist somit der Start in den Tag perfekt. In der Jakuu Bar haben wir für 25Qtz. Guacamole und Nachos zu zweit gegessen und nicht geschafft – sehr zum empfehlen; im Internetcafe gibt es den besten Kaffee finde ich und sogar to go, wenn man will; kurz vorm Pana Dock gibt es die besten Falafel für 12Qtz. und die Tartos heute für 17,- waren auch super lecker (frisch vom Grill gefülltes Brot mit Wurst, Käse und Gemüse). Ach und das Beste: ich hab endlich die Elvis Waffel für 35,- gegessen und leider nur die Hälfte geschafft… Was ist die Elvis Waffel? Zwei Waffeln mit frittierten Bananen, gebratenem Schinken, Schokosoße und Erdnussbutter und alles ist warm.. Sooo lecker, aber leider viel zu viel und ich war von der Hälfte satt für Stunden…
Ich habe zwar mein Notizbuch wieder, aber bin noch nicht dazu gekommen, etwas einzutragen und jetzt wird das hier wieder soooo viel, und längst ist nicht alles erzählt… Noch ein letzter Satz: heute waren wir abends in der Buddha Bar und haben eine Doku zur Geschichte des Chicken Bus in Guatemala gesehen, war echt interessant und mit einer Stunde fast zu kurz… Ok, jetzt will ich es mal dabei belassen und bin gespannt auf morgen 🙂
P.S.: Inzwischen ist es schon morgen, da ich den Blog nicht vorher online stellen konnte…
Und hier noch das versprochene Bild meiner vorherigen Dusche:
Schöne Grüße ans andere Ende der Welt 🙂