Neues Jahr – neue Reise
Diesmal ohne Tour mache ich mich alleine auf den Weg, auf nach Guatemala! Erstes Ziel: San Pedro Spanish School in San Pedro La Laguna am Lake Atitlan zum Spanisch lernen. Soviel mehr ist nicht geplant, der arest kommt dann einfach…
Inzwischen sind seit der Abreise aus Deutschland schon wieder einige Tage vergangen. Nach der Schlüsselabgabe der Wohnung am 31.01.2014 bin ich durch Hamburg gelaufen, habe Freunde besucht, Chai getrunken, mich einquartiert, Serien geschaut, gehustet (Erkältung), den Zug nach Leipzig genommen, die Stadt gesehen, Kuchen gegessen, war daheim und habe versucht, letzte Sachen zu erledigen, war in München, dann in Frankfurt und schließlich am Flughafen in Frankfurt am Gate mit flauem Gefühl im Magen zum Einsteigen bereit…und doch nicht…und… naja, muss ja.
Es gab keinen Fensterplatz, dafür waren aber in der Mitte (4Sitze) noch zwei frei, also alles entspannt…und nach den Filmen „Enough Said“, „Despicable Me 2“ und „Romeo and Juliette“ in neuer Auflage sind wir in Dallas gelandet. Ich habe 2:45h Zeit, um den Anschlussflug nach Guatemala City zu bekommen und schaffe es ziemlich schnell durch die Immigration und ohne Probleme durch den Security Check (ohne die Flüssigkeiten und die Elektronik auspacken zu müssen), am Gepäckband habe ich kurz Sorge, weil mein Backpack nicht da ist, aber das Gepäck wurde durchgecheckt, erklären mir die Beamten. Ich frage noch zwei andere: Ja, wurde es. Ok, cool dann habe ich ja Zeit, perfekt.
Ich bin im Terminal D und sehe, dass mein Anschlussflug 1 Stunde Verspätung hat. Na ok, das geht ja noch. Ich schreibe eine Mail an das Hostel in Guatemala City, wie cool, dass es hier kostenloses WiFi gibt. Ich hole mir einen Café von Starbucks, laufe durch die Gegend von Gate zu Gate vorbei an Cafés, Candyshops, Bars, Cowboy Souvenir Shops und Steak Häuser und bin der Meinung, jetzt alles gesehen zu haben. Ich schau immer mal wieder an die Anzeigetafel,… Jetzt steht da plötzlich „canceled“. Bitte was? Ich laufe zum Schalter an D21 und nachdem ich in der Schlange warten durfte, erklären sie, dass ich zum Service Center am Gate D24 muss. Ok…ach Du Sch…, das da mit der Riesenschlange??? Ohje…
Stunden später: ich hätte nicht gedacht, dass wir soooo lange warten müssen. 3 Stunden! Zum Glück sind die Leute um mich herum voll nett, wir unterhalten uns alle, wir sind die einzigen in der Schlange, sonst herrscht Stille… Alle wollen nach Guatemala. Generell stehen auch andere hier, die meisten Flüge nach Zentralamerika wurden gestrichen. Ich lerne Ana kennen, sie kommt aus Guatemala und studiert in den USA. Endlich bin ich an der Reihe. Die einzige Möglichkeit besteht in einem Flug morgen um 14:55 nach San Salvador und von da aus nach Guatemala City. Mhm… Wir bekommen weder Hotel noch Taxi, geschweige denn irgendetwas bezahlt. Es gab nicht mal Wasser… Da es nicht an der Airline liege, sondern am Wetter. Es schneit in Texas, die Flügel der Flieger sind vereist, die Leute überfordert, die Schulen sind geschlossen… Es sind minus 5 Grad. Ana bekommt die gleiche Option. Wir entscheiden uns, ein Zimmer zu teilen. Vorher gehen wir am Flughafen noch was essen, bevor wir dann nichts mehr bekommen, wir gehen ins Fridays und Essen Filet Sirloin mit mashed potatoes und Tomaten Mozarella Salat (lustige Combo und der Salat ist auch etwas anders hier…), aber es ist sehr lecker. Wir gehen zum Ausgang, telefonieren Hotels ab, alle sind ausgebucht. Die Frau vom Schalter hat mir das Days Inn empfohlen, da alles ausgebucht sei und das kostet angeblich nur 60$ plus Tax.
Ok, wir bestellen ein Taxi und fahren los. Der Fahrer meint, das Hotel wäre viel zu weit weg und es gäbe ein günstiges ganz in der Nähe. Ok, wir fahren hin. Es wird das Super 8, die Fahrt kostet 24$ für knapp 10 Minuten, das Zimmer (es gibt nicht mehr viele) satte 92$!, aber was soll man machen! Dafür gibt es Frühstück und einen kostenlosen Airport Shuttle. Ok, also nicht teurer und wahrscheinlich günstiger als das andere Hotel. (Wie ich später von den Deutschen erfahren habe, kostete das Taxi zum Days Inn 45$ und es war bitterkalt.) bei uns gibt es eine Heizung und wir drehen voll auf, das Zimmer ist viel besser erwartet, die Betten super weich, die Dusche super toll, Handtücher, kostenlosen Kaffee und Tee im Zimmer. Cool! Achja, wir sind ohne Gepäck, weil das schon eingecheckt wurde gestern und wir nicht mehr abholen konnten.
Am nächsten Morgen frühstücke ich Muffins und Waffeln, super lecker und wir nehmen das Shuttle um 10, um in any Case früh am Flughafen zu sein. Diesmal ist der Security Check etwas anders: die Flüssigkeiten und die Elektronik müssen auf das Band und die Schuhe müssen ausgezogen werden. Gestern wurden meine Hände mit einem Stab abgestrichen, heute nicht… Wir sind da an unserem Lieblingsterminal: Terminal D 🙂 Wir laufen umher, wir haben so viel Zeit! Ana muss zu einer Hochzeit, deshalb ist Beauty angesagt, wie testen Make-up im Duty Free und gehen zum ExpressSpa, Ana erhält eine Maniküre und Pediküre (45$) und ich kaufe mir im Dutyfreeshop Nagellack (jeder hat so seine Macken), dann bekomme ich noch eine Gratismassage im Liegestuhl. Wir probieren süße Bretzeln und scharfe Würstchen und gehen Essen. Es gibt das super Special günstigste Menu am Flughafen (laut dem Texaner, der es anpreist): chopped beef mit Mais und Brot und Dr. Pepper für 7,99$, es war wirklich gut!! Die Zeit vergeht, wir laufen den Walking Path entlang, der Flug hat inzwischen eine Stunde Verspätung, trinken Kaffee und sitzen in Decken schließlich am Gate. Es geht los, doch wirklich! Boarding! Juhu wie cool, wir sitzen nebeneinander, landen in San Salvador, suchen das Gate, trennen uns, weil Ana einen späteren Flug bekommen hat und das nicht mehr zu ändern geht, und fliegen nach Guatemala City.
Ich habe die ganze Zeit etwas Bauchschmerzen wegen dem Gepäck, weil wir in San Salvador gerade mal eine knappe Stunde Aufenthalt haben, habe mich beim Beamten erkundigt, aber er meinte, das geht durch. Nunja, ich stehe am Gepäckband und warte und warte, die letzte Runde läuft…nein, es ist nicht dabei. Ich frage nach, ja, ich solle noch warten auf den nächsten Flug… Da kommt auch schon Ana und die zwei Deutschen, die wie ich seit Frankfurt mitreisen. Wir warten…und warten. Genau: es kommt nichts. Inzwischen sind wir 8 Personen mit dem gleichen Problem. Zum Glück kann Ana spanisch und übersetzt. Wir stehen am Schalter: wir sind zwar mit TACA geflogen, aber eigentlich kommen wir ja von American Airlines und von denen ist keiner mehr da (es ist 22:30h), also nimmt er unsere Daten auf und meint, wir sollen morgen mal anrufen, weil sie das Gepäck jetzt nicht tracken können. Ana geht, ich unterhalte mich mit den Deutschen, sie wollen nach Antigua. Da am Flughafen trotz meiner erneuten und bestätigten Mail keiner vom Hostel wartet, entscheide ich mich spontan, mit den Deutschen mitzufahren.
Für 37$ geht es nach Antigua. Bloß raus hier… In ihrem Hotel ist leider kein Zimmer mehr frei und da es ca. Mitternacht ist und ich nicht im Dunkeln suchen will (Der Handyakku ist leer, weil das Kabel im Gepäck ist), nehme ich das vorgeschlagene für 50$, ein Mann vom Hotel bringt mich hin, ich verabrede mich für 10Uhr zum telefonieren mit der Airline. Das Zimmer hat 3 Betten, ist von außen nicht abschließbar und hat ein separates Bad, ich schlafe schlecht, wache immer wieder auf, laufe um 8 zur ATM, diskutiere mit der Hoteldame, weil sie will, dass ich das Zimmer jetzt bezahle und ich erkläre, dass ich Geld von der Bank hole, sie will mich nicht gehen lassen, naja das zog sich noch etwas hin… Ich war dann bei der Bank, habe bezahlt, Kabel gekauft (das fürs Handy habe ich getestet und es funktioniert, das fürs Ipad nicht…und funktioniert später nicht…), Kaffee getrunken und zu dritt haben wir die Airline angerufen…nein sie haben keine Ahnung, wo das Gepäck ist… Wir kaufen zu dritt ein paar Klamotten und telefonieren nochmal, sie melden sich und liefern nach San Pedro…
Inzwischen habe ich eine Simkarte von Movistar und mit Rudy von der Schule telefoniert, ich werde 14:00 abgeholt und nach San Pedro gefahren… Das Shuttle kam um 3, wir haben ewig gebraucht, sind endlich da und ich wurde zu meiner Gastfamilie gebracht. Die Airline hat sogar wirklich angerufen und die Lady von der Schule hat ihnen die Adresse gegeben (ich hatte so ein Glück, der Akku von Handy war bei 16%). Nun bin ich hier in der Familie und bemerke zum ersten Mal, wie müde ich wirklich bin und dass ich jetzt wirklich hier bin. Ich frage mich, was ich hier mache, doch das ist, glaube ich, nichts Neues…