Days in San Marcos…

Immer noch kein gutes Wifi, leider keine Bilder, aber jetzt und nur hier Originaleintrag vom 28.2.2014 🙂

Was ich gleich mal feststellen muss: ich bin so froh, meine Taschenlampe dabei zu haben, da San Marcos doch sehr anders ist als San Pedro. Hier ist fast nichts mehr los, sobald es dunkel ist. Nach dem letzten Kurs gestern so gegen 19:00 bin ich losgezogen und dachte, ich kann noch einkaufen gehen und dann noch was Essen. So einfach war das gar nicht. Erstens: es ist dunkel und viele Alleen sind nicht beleuchtet, Zweitens: der Shop hatte zu. Drittens: es gibt auch nicht so viele Bars und Restaurants, erst recht nicht offene um diese Zeit. Viertens: es ist viel teurer hier als in San Pedro. Gut zu wissen, dann seh ich mal, was ich an San Pedro hatte. Die erste offene Bar hat grad noch einen Tee serviert, bevor sie geschlossen wurde, in der zweiten habe ich dann für 30Q. eine Karottensuppe gegessen, die laut Rechnung mit 10% Tipp versehen wurde und am Ende habe ich von den 35Q. dann auch keine 2Q. Rückgeld mehr bekommen. Zum Vergleich: in San Pedro bekommst Du für 23Q. einen guten Burrito oder Falafel oder Chicken Curry… Allerdings habe ich dann einen Straßenstand gefunden und für 5Q. Tamales mit Bohnen und Karotten gegessen und war total satt danach, cool, sowas gibt es hier also auch 🙂

Was ich auch noch feststelle: ich liebe die Natur, aber Spinnen im Bad mag ich trotzdem nicht und auch nicht wirklich immer Hunde um einen herum den ganzen Tag lang, streunend, bellend, kämpfend, nach Deinem Essen schnappend… meistens stört es mich nicht, aber manchmal schon… Uuuund: nach einer Weile schlafen meine Beine ein, wenn ich im Schneidersitz sitze, das nervt ziemlich…aber laut Alexis, meiner Zimmernachbarin, ist das völlig normal… Und die Rückenschmerzen wohl angeblich auch… Ich werde mich mal nach Massagen umschauen, denn Rückenschmerzen habe ich tatsächlich.

Übrigens, hier in San Marcos verkaufen alle Backpacker, Langzeit-dableiber und „alternative Lifestyle living People“ etwas: Dienstleistungen, wie Massagen, Yoga- , Tai Chi- und Reikiurse oder selbstgebackene Energyballs, Cookies, Kombucha oder Schokomousse in Avocadoschalen. Daneben ist die lokale Bevölkerung mit Straßenständen mit Obst und Gemüse, die Frauen, die Bananabread statt Hola sagen, wenn sie dich sehen, Kinder, die Schokolade verkaufen, Tiendas mit Chips, Cola und verpackten Lebensmitteln und manchmal Kleidung (heute habe ich eine mit Mayamustern bestickte handgemachte Hülle für die Gitarre gesehen). Manchmal frage ich mich, ob wir als „Westerners“ die Orte nicht nur verschönern, sondern auch verschlechtern und ob es nicht besser ist, die Einheimischen zu unterstützen, statt die selbstgebastelten Ketten der „Traveller“ zu kaufen. Ich weiß es nicht, aber ich hinterfrage es.

Und jetzt der am 02.03.2014, 22:22 geschriebene, doch leider aufgrund der WiFi Unterbrechung jetzt erst (03.03.2014, 9:10) online gestellte Eintrag:

Inzwischen sind auch die Tage hier in San Marcos schon wieder vorbei, alles geht so schnell…

Ich war im See schwimmen, habe den Sternenhimmel genossen, an einem Ayurveda Kochworkshop teilgenommen (und es war super interessant und lecker: ein indisches Gericht mit Dal und Reis und eine so unglaublich einfach herzustellende und leckere und gesunde Nachspeise), habe eine Reiki Massage mit Chakra Interpretation erlebt (interessant und neu, aber ich bevorzuge persönlich dann doch andere Massagen), Atemübungen gelernt, meine Balance beim Yoga etwas verbessert, mich belesen; Traumreisen erlebt, neue gedankliche Wege entdeckt, an einem Astral Journey im wunderschönen Yoga Forest teilgenommen; ein Spanisch Lehrbuch gekauft, doch nicht geschafft, es zu lesen; habe ein Buch geschenkt bekommen, den Chai im Shambala und Garlic Bread im Il Giardiono genossen; bin mit der Lancha bei Wind und Sonnenschein übern See geschippert; habe Geld geliehen, weil die ATM’s mal wieder kein Geld hatten, und und und… Und ich habe einen mächtigen Regen erlebt: der war wirklich Wahnsinn am Freitag: ich saß beim Straßenstand um die Ecke mit einem Teller Empanadas mit Salat und dann ging es richtig los, die Straßen waren überflutet, es bildeten sich kleine Wasserfälle, ich hatte keine Taschenlampe mit und da es nach einer Stunde Warten unter der Plane nicht besser wurde, bin ich zurück, mit den Sneakern durch die Pfützen in der Dunkelheit, Jeans, Sweater und Jacke völlig durchnässt…

Es waren interessante, manchmal auch anstrengende Tage, jeden Tag von 7-8:30 Yoga, dann 10:30 ein Kurs zum Thema Metaphysics und um 17:00 Meditation. Anstrengend vor allem körperlich, denn ich bin die halbstündige im Schneidersitz verharrende Position zur Eröffnung der Kurse nicht gewohnt und habe Rückenschmerzen. Diese „Qual“ war unter anderem ein Punkt, warum ich nicht bis zum Ende des Mondkurses geblieben bin. Aber der Hauptgrund ist die Reiselust, die in meinem Kopf ist und heute bin ich mit Abdul zusammen dann auch direkt weiter gereist: mit dem Pullman Bus ging es zwischen 1 und 2 in San Pedro los, und jetzt sitze ich gerade in Xela im Quetzal Hostel, habe Tortillas mit Queso und Fruchtpunsch im Bauch, eine eben erworbene neue Kette um den Hals, meinen dicken Pullover an – denn es ist deutlich kälter hier – trinke einen Tee und werde gleich schlafen gehen, bin seit 6 wach, unterwegs, geschafft und müüüüde 🙂

In Gedanken bin ich zur Hälfte hier, zur anderen Hälfte noch in San Marcos… Die ersten zwei Tage habe ich stark gezweifelt an alledem, doch jetzt im Rückblick war es tatsächlich eine schöne Erfahrung, ich habe viele Menschen kennengelernt, super schöne interessante Konversationen gehabt, neue Ideen gehört und meine Gedanken mit neuem Wissen erweitert. Auf jeden Fall ist der Ort nach einer Woche für mich zu einer Oase der Ruhe und Freiheit geworden, mit wunderschönen Momenten, die man schwer beschreiben kann und selbst erlebt haben muss…

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